Mittwoch, 4. September 2013

Stilfser Joch (passo dello stelvio), 3. September 2013



Ostrampe auf das Stilfser Joch
2.757 Meter über dem Meeresspiegel

Mehr Informationen zu Europas zweithöchstem asphaltierten Gebirgspass findet man hier:
klick -->  Stilfser Joch


Optimales Bergwetter war vorausgesagt für diesen Dienstag, die Slicks habe ich am Bike immer noch aufgezogen, den schon lange gehegten Wunsch auf diesen Pass zu fahren (letztes Jahr verschoben und heuer wegen Verletzung oder Hitze mehrmals verschoben) endlich mal zu erfüllen ... somit Urlaubstag nehmen (Gabi hat Dienstag immer frei) und auf geht's!

Um 7 Uhr in der Früh hatten wir die Bikes ins Auto geladen für die fast zweistündige Fahrt über Landeck und dem Reschenpass nach Glurns.

Notwendiger Zwischenstop am Reschensee für dieses Foto vom Kirchtum des versunkenen Ortes Alt-Graun mit dem Ortler im Hintergrund.


Ist eigentlich auch recht arg so weit mit dem Auto zu fahren um eine Radtour anzutreten, aber für dieses Ziel ist es Mühe und Benzin wert.

Wir erreichten unseren Startpunkt für die Route, den Ort Glurns und fanden vor dem Ort einen Gratisparkplatz (yeah) von wo weg wir unsere Rundtour starteten. Zuerst durch Glurns (beeindruckend diese Stadtmauern), dann ca. 7 Kilometer einradeln entlang der Radroute nach Meran bis zum Ort Prad, dem Beginn des 26 Kilometer langen Anstieges hinauf aufs Joch.

Vom relativ starken Verkehrsaufkommen (Autos und verständlicherweise Motorräder [ist ja eine perfekte Route für diese]) und der Wahrscheinlichkeit dass das Land Deutschland momentan unbesiedelt ist wird nicht berichtet. War eh zu erwarten.

Die Strecke bis zum ersten Ort Gomagoi war unattraktiv, danach sind die 48 Serpentinen rauf zum Joch abwärts nummeriert. Bis zum nächsten Ort Trafoi (liegt auf ca. 1.540 m) hält sich das Kurvengeschlängel in Grenzen, danach aber windet sich die Straße unwiderstehlich gen Himmel.

Endlich tat sich das Tal auf und Blicke auf die Gletscherberge (in erster Linie dem Ortler) entschädigten all die bisherige Mühe.


Weiter ging's ....


Ziel in Sicht (Bild unten). Aber nur in Sicht, der Weg dorthin war noch sehr weit .....

Mit der Tafel Nummer 22 an der Franzenshöhe auf 2.188 Metern begann der 6 km lange furchterregende Steilhang. Es galt, eine scheinbar senkrechte Felswand auf spektakulären Serpentinen zu bezwingen.



Dass wir am Weg nach oben eine Bananenpause, eine Schokoriegelpause und Fotopausen einlegten wird hier so nebenbei erwähnt. War einfach notwendig a) um kurz auszulockern und den Kohlenhydratspeicher aufzufüllen und b) um die Landschaft auch genießen zu können.

Somit einfach ein paar Eindrücke von der Fahrt nach oben.









Ankunft Stilfser Joch!     G E S C H A F F T ! ! !     1.900 Höhenmeter hatten wir in den Beinen.


Bevor wir im Ristorante Albergo Tibet einkehrten schauten wir in eines dieser vielen sagen wir mal Touristenshops rein und kauften uns Radleiberln. Wie dieses von Gabi ausschaut ... weiter unten.

Also hier oben ist es alles andere als schön und ruhig. Autos, Motorräder, Fahrräder und sogar Schifahrer wohin man schaut. Ist halt so bei diesen nicht unbekannten Koordinaten: 46° 31′ 42″ N, 10° 27′ 12″ E

Wir traten noch ein paar Höhenmeter rauf zum besagten Ristorante


und gönnten uns Hirtenmakaroni + jeder zwei Forst-Biere um insgesamt 34 € ... geht.

Noch ein paar Bilder von dort oben.





Bild oben: Gut erkennbar der legendäre Goldsee-Trail.


Zeit für die Abfahrt, aber nicht wieder die gleiche Strecke runter ... sonst wär es ja auch keine Rundtour ... sondern in Richtung Umbrailpass in die Schweiz, eingebettet in eine vegetationslose Hochgebirgslandschaft.



Was für ein Traumtag!

... und was für ein Traumleiberl ...  *g


(eine wirklich schöne Gebirgslandschaft)


.....


Wurde langsam Zeit ein paar Höhenmeter nach unten zu vernichten, somit wurde der Fotoapparat in diesem Ding da an meinem Rad (ist kein Akku!!!!) verstaut.

Einmal musste er noch raus für dieses Foto in Richtung Ofenpass (Schweiz).


Eine unglaublich lange Abfahrt neigte sich dem Ende zu. Wir erreichten das Tal und den Schweizer Ort Sta. Maria Val Müstair. Ich gönnte mir einen kurzen Blick auf die Speisekarte eines hiesigen Gasthauses und 35 Schweizer Franken für ein Gordon Bleu veranlassten uns dieses Land zwecks Einkehr auf einen Kaffee doch fluchtartig zu verlassen.

Immer noch über 400 Höhenmeter galt es bergab zu fahren zum Ausgangspunkt der Tour. Nach 71 Kilometern erreichten wir das Auto, verstauten die Bikes und freuten uns nicht unbedingt auf die lange Rückfahrt nach Innsbruck.

Hier die Route aus Google-Earth kopiert zwecks Übersicht für den Leser.



In Graun knapp vor dem Reschenpass gönnten wir uns noch einen Cappuccino. Innsbruck erreichten wir so gegen 19 Uhr. War ein ganz schön langer Tag.


Fazit: Eine Traumtour zur sogenannten "Königin der Alpenpässe" die man als Radfahrer mal gemacht haben muss. Macht Lust auf die Kaunertaler-Gletscher-Tour, wenn nicht heuer dann nächstes Jahr.

PS: Ok, heuer nicht mehr dank Wintereinbruch und die Slicks sind für unbestimmte Zeit abmontiert.

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