Donnerstag, 29. Oktober 2009

Villanderer Hütten- und Almentour, 28. Oktober 2009

Es ging sich also doch noch aus, diese als 4-Sterne-Tour (lt. Almenrausch.at) bezeichnete Runde in Südtirol mit fast 1.700 Höhenmetern. Der Wintereinbruch Mitte Oktober hatte die Berge südlich des Brenners nicht so brutal erwischt. Um ca. 10:45 starteten wir diese Tour von Klausen aus. Anfangs ging es ja recht gemütlich in das Thinnetal, vorbei am Schloss Garnstein. Gleich danach eröffnete sich ein erster grandioser Blick zu den Geislerspitzen.
Ach ja, viele Kastanien haben wir gefunden. Die werden wir uns in den nächsten Tagen schmecken lassen, war aber ganz schön eine Plage dieses Zusatzgewicht im Rucksack raufzuschleppen.

Nach dem Wechsel der Talseite entstand folgendes Traumbild von den Geislerspitzen.



Und etwas weiter oben dieses, man sieht erstmals den imposanten Langkofel:



Ein paar Kurven war die Strecke noch halbwegs angenehm, doch dann bäumten sich wirklich steile 300 Höhenmeter bis zum auf 1933 Meter liegenden Parkplatz "Jochalm - Kasereck" auf. Der durch diesen vielen Schnee verursachte Trainingsmangel für weitere Strecken machte sich bemerkbar. Irgendwann, aus dem letzten Loch keuchend, erreichten wir den Parkplatz, aber irgendwie schaute es so aus, als ob der Weg zum Endziel Stöfflhütte immer noch weiter nach oben ging. Und so war es auch. Noch dazu war der jetzt beginnende Forstweg nass und lettig, somit noch schwerer.

Nach weiteren fast 200 Höhenmetern, an der Steiner Alm vorbei, erreichten wir den höchsten Punkt unserer Rundfahrt irgendwo in den Latzfonser Böden. Von nun an ging es nur noch bergab zur Stöfflhütte die auf 2057 Meter liegt.
Der Ausblick auf die gegenüberliegende Talseite zu den Dolomitenbergen entschädigte (jedenfalls mich) ......
Gegessen haben wir Hirtenmaccheroni (Ga + Gü), saures Rindfleisch mit Zwiebel (ich). Und dazu gab es ein Forstbier. Was trinkt man nicht alles wenn man durstig ist.

Ist leider so, diese Bergmotive waren so beeindruckend, dass ich vergaß die Mitfahrer abzulichten (sorry).






Ach ja, wenigstens 1 Foto von der tapferen Gabi mit der Stöffelhütte im Hintergrund.



Hier ein letztes Foto (von den Mooswiesen aus geknipst) bis es wirklich runter ins Eisacktal ging.



Es wurde schon langsam dämmrig und die Abfahrt wollte nie enden. Vorbei ging es an der Moar-in-Plun-Alm und der Gasserhütte. Manchmal ziemlich steil war die Abkürzung zum Sambergerhof.

Und hier noch ein letztes Bild, gemacht in der Nähe von Villanders, Sella, Lang- und Plattkofel, angestrahlt von den letzten Sonnenstrahlen dieses Oktobertages.



Sozusagen in letzter Minute vor absoluter Dunkelheit erreichten wir das Auto, verstauten die Bikes und ab ging es Richtung Heimat.

Fazit: Toller, aber extrem anstrengender Bike-Tag in Südtirol mit traumhafter Bergkulisse und mit Sicherheit die letzte längere Mountainbiketour im Jahr 2009.

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Zillertaler Höhenstraße, 30. September 2009

Für das Bikejahr 2009 war der harte "Brocken" Zillertaler Höhenstraße fix am Plan und perfektes Wetter sowie ein übrig gebliebener Urlaubstag meinerseits + Dienstverschiebung von Gabi ließen uns diesen realisieren. Um 7:30 starteten wir Richtung Zillertal, und zwar bis Uderns um ein wenig einzurollen. Diese Fahrt taleinwärts war bei 9 Grad ganz schön kalt und die im Rucksack verstauten warmen Sachen wurden jetzt schon angezogen. Ziemlich genau 17 Kilometer waren es bis Hippach wo die südlichste Auffahrt der Höhenstraße beginnt. Uff, schon die ersten Meter hatten es in sich und ohne Gnade ging es bergauf ... aber ein Lächeln fürs Foto war noch möglich.



Über Schwendberg bis zur Pension Roswitha gab es nur eine ganz kurze flache Passage wo etwas Verschnaufen angesagt war, aber ab dieser Pension wurde es wieder richtig steil mit 20%-Rampen bis zum Mauthäuschen. Auch weiter bis zum ersten Ziel, dem höchsten Punkt der Zillertaler Höhenstraße auf 2.020 Meter (Melchboden), ging es gnadenlos bergauf. Für die Moral nicht gerade positiv war die letzte Gerade zum Melchboden, die an die Hinterhorner erinnert, man sieht das Ziel, kommt aber irgendwie nie an.
Am Melchboden war eine kurze Rast angesagt und auch dringend notwendig. Die mitgenommenen Schinkensemmeln und der Himbeersaft schmeckten ausgezeichnet, denn dieser lange Anstieg hat alle Kohlenhydratspeicher leergefressen. Auch war es Zeit für ein paar Fotos mit dieser tollen Bergkulisse im Hintergrund.



Dann gings weiter talauswärts die Höhenstraße entlang, immer leicht bergab.


Insgesamt waren es ca. 250 HM bergab bis es dann kurz wieder steil bergauf geht (Verzweiflung pur ... *g) zur Jausenstation der Zellberg Buam.



Die gerade vor 5 Minuten ausgezogene Jacke mußte wieder übergestreift werden, denn ab hier gings steil und schattig bergab im Reischbachwald bis zur Abzweigung Plötzeben. Weitere 250 Höhenmeter wurden "verloren".

Was jetzt mit ca. 1800 Höhenmeter in den Beinen? Weiter runter ins Tal, also Aufgabe, oder wieder bergauf (300 HM) um die gesamte Zillertaler Höhenstraße zu befahren?

Gabi hatte genug Motivation um den Weg bergauf zu wählen. Weiter oben gab es auch ein Lächeln für den Fotografen.



Das Schönste an dieser von Skipisten und -liften verschandelten Gegend (am Ende des neuerlichen Uphills) war dieser Speichersee.



Wir fuhren einige Meter bergab, ließen das erste riesige Gasthaus aus und kamen beim Zirmstadl an. Die Terasse mit toller Aussicht und Liegestühlen machte uns die Entscheidung einfach dort einzukehren um ein Zillertaler Bier zu genießen.



Und ein letztes Bild bevor es 1300 Höhenmeter in Richtung Talboden geht.



Diese Abfahrt hatte es wirklich in sich, die Bremsbeläge wurden zum Glühen und die Bremsscheiben zum Scheppern gebracht. Pech für Gabi, ihr brachen kurz vorm Ende der Abfahrt noch 2 Speichen (vielleicht auch eine, und die andere war schon kaputt, aber egal ... ein Werkstattbesuch ist notwendig).

Endlich erreichten wir Ried im Zillertal und fuhren dann am Radweg zurück nach Uderns. Mit dem Auto ging's dann zum Schlitterer Badesee um dort ein Abschlussbier zu genießen.

Fazit: Mit 2.150 Höhenmetern und 60 Kilometern sicher eine der härtesten Bike-Touren für mich und die Härteste für Gabi, besonders der erste Anstieg auf den Melchboden mit einer Durchschnittssteigung von 10 %!
Aber das Abenteuer "Zillertaler Höhenstraße" war vollbracht und wir konnten stolz auf uns sein!