Freitag, 26. Juni 2015

2-Tages-Rennrad-Runde in Oberbayern

(24. + 25. Juni 2015)


Nachdem in unserer ersten Urlaubswoche eher schlechtes Wetter nervte (Ausweichprogramm im Europapark - siehe Bild am Ende dieses Posts), hatten wir Mitte der zweiten Urlaubswoche ein wenig Glück und erwischten ein paar trockene Tage für eine Rennradtour (wie tapfer) ins Bayrische über cirka 270 Kilometer mit Start und Ziel in Innsbruck, geplant diese in 2 Tagen zu fahren.

Hier die Runde in einer aus Google-Earth kopierten Grafik, die man ab Innsbruck im Uhrzeigersinn sehen soll.


Am Mittwoch knapp nach 8 Uhr starteten wir die Tour und quälten uns anfangs durch die Stadt (Morgenverkehr), dann endlich war Rennradtempo über Völs und die Felder nach Kematen möglich.

Zeit für ein erstes Foto; das Wetter passte.


In Hatting überquerten wir den Inn und rollten bis Telfs. Jetzt hieß es fast 700-Höhenmeter bis nach Buchen etwas kräftiger in die Pedale zu treten. Der Verkehr dort rauf hielt sich in Grenzen, außer ein Ausflug von mindestens dreißig M-Klasse-Renn-BMW-Besitzer, die aber in Talrichtung brummten.


Oben angekommen ärgerten wir uns über dunkle Wolken, die aber gottseidank nichts Nasses runter ließen. Die Jacke anzuziehen war aber notwendig. Egal ....

Über die Leutasch traten wir bei lebhaften Gegenwind in Richtung deutsche Grenze, gönnten uns bei Schanz noch einen grauslichen und teuren (€ 2,95) Kaffee und erreichten bald danach Mittenwald.

Die Idee von Mittenwald in Richtung Schmalsee zu den Buckelwiesen zu fahren erwies sich als Volltreffer. Ruhig und schön ist es dort oben (oben ist übertrieben, denn es waren keine 100 Höhenmeter rauf).



Die Route führte uns weiter nach Krün und Wallgau zum Walchensee wo wir am Südufer unsere in Mittenwald gekaufte Jause + die mitgenommenen Manner-Waffeln mit 2 Enten "teilten".


Echt idyllisch dort, aber wir mussten weiter, es galt jetzt (zum Glück anfangs meist bergab) rund 15 Kilometer durch das Jachenau-Tal zu treten.

Ach ja, ein Bierchen wäre jetzt langsam eine Wohltat, leider hatten aber alle Wirtshäuser auf unserer Route am Mittwoch Ruhetag (haha, witzig) und erst in Arzbach fanden wir einen netten Garten und konnten unseren Durst löschen.


Yeah, Augustiner ... € 2,90 für die Halbe. Sensationell.

Weniger sensationell aber diese (jetzt nicht mehr so) dunkle Wolke die uns seit längerer Zeit verfolgte. Aber wie gesagt, es regnete nie!


Schon wieder: Wir müssen weiter, obwohl es so gemütlich wäre ...

Über einen Steg ging es dann auf die andere Seite der Isar, dann zuerst auf einem guten Schotterweg (aha, Rennräder sind auch für sowas tauglich), später auf Nebenwegen erreichten wir den Ort Mühle.
Tja, eigentlich wäre die Idee den Ort Bad Tölz zu umfahren gut gewesen, ärgerlicherweise entpuppte sich diese Strecke als eine für Mountainbikes, so galt es halt 10 Minuten die Räder zu schieben.

So a Schmorrrrrn!

Wir erreichten aber trotzdem Greiling, fuhren auf einer Nebenstraße nach Reichsbeuren, dann aber mussten wir auf die Hauptstraße und steckten mit all den Autos im Stau. Was es ging überholten wir rechts, erreichten bald Waakirchen und leider übersah ich wegen des durch einen Unfall verursachten Verkehrschaos die wichtige Abzweigung in Richtung Tegernsee. Verfahren, wieder zurück, waren dann aber doch auf der Tegernseer Straße und erreichten Gmund.

Der Tegernsee im Hintergrund.


(natürlich muss sich ein Auto ins Bild mischen ...)

Die Fahrt weiter nach Hausham wurde richtig lästig, denn Hunger mischte sich langsam ins Befinden. Auch der Gedanke noch ein Zimmer finden zu müssen plagte.

Egal, irgendwann (die Zeit weiß ich nicht mehr) erreichten wir unser Tagesendziel den Schliersee und hatten Glück im Gästehaus Sigrid ein freies Zimmer zu bekommen.

Mit den Rädern fuhren wir nach dem Einchecken zum See für ein Foto mit Abendsonne.



Ja, war ganz schön weit, fast 150 Kilometer und 1.400 Höhenmeter bei 8 Stunden am Sattel (gut, waren einige Trödelkilometer dabei ... wir machen ja kein Rennen).

Im Restaurant Ratskeller gönnten wir uns endlich was zum Essen (Schnitzel) und ein Augustiner.

Es stellte sich dann doch als Fehler heraus die kleinen Rucksäcke genommen und somit auf wärmeres Gewand zu verzichtet zu haben, denn es wurde verdammt frisch, die Fahrt zurück ins Zimmer zur Qual (Schüttelfrost?) und erst die heiße Dusche und das Bett konnten uns wieder auf normale Temperatur bringen. Das Ende Juni.  (... dafür dann aber Anfang Juli eine Hitzewelle ... Doofwetter!)

Egal, der Tag war anstrengend, so waren wir halt schon relativ früh im Bett.

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Aufwachen, Traumwetter, gutes Frühstück.


(Blick aus unserem Fenster)

Das Gästehaus.

Um ca. 9 Uhr starteten wir den zweiten Rennradtag und knipsten noch ein Foto am See.


Am Schliersee entlang führte uns die weitere Route über Neuhaus nach Bayrischzell.

Bei einem Cappuccino bemerkten wir, dass die Angaben vom Zimmervermieter und einem Gast nicht stimmten (80 Kilometer von Schliersee nach Kufstein haben sie gesagt). Tatsächlich waren wir 17 Kilometer hierher geradelt und auf einer Tafel stand noch 24 Kilometer nach Kufstein, also 40 insgesamt. Juhu.

Über die Tiroler Straße (wenig befahren) ging es weiter über den Usprungpass zurück nach Österreich und weiter nach Thiersee.



Immer wenn ich in Thiersee bin verblüfft mich die Optik der Rückseite des Pendlings.


Kufstein: Die Festung im Hintergrund.


Ähm, ja, wir sind schon geradelt ... aufgrund der Bilder könnte man meinen wir sind nur herumgestanden ...

Nach der Bolzerstrecke L212 bei Langkampfen fuhren wir, nachdem wir den Hunger mit einer Wurstsemmel gestillt hatten, weiter über Mariastein nach Angerberg, nicht aber um Höhenmeter zu schinden sondern um dem Verkehr zu entweichen.

Hat sich logischerweise ausgezahlt ...



Das untere Bild wo es runtergeht nach Breitenbach am Inn ist natürlich andersrum zu sehen. Ich fahre in die falsche Richtung ... für das Foto eben ...

In Breitenbach ein kurzer Einkehrschwung. Das Sitzen am Sattel wurde langsam unerträglich ...

Das kurze Bergaufstück zum Reintaler See lohnte sich (man kommt auch nicht anders nach Kramsach) wegen der wunderschönen Umgebung.

In Wiesing ein Kaffee + Mohnschnecke (lecker), dann der übliche Abstecher in Weißlahn, dann die restlichen 20 Kilometer nach Innsbruck, oft im Stehen (autsch der Sattel ...).

In Innsbruck angekommen hatten wir einen derartigen Schwung, dass der Bremsvorgang erst beim Stiftskeller zu Ende war. Oder sagen wir so, dort haben wir auf unser erreichtes Ziel angestoßen ...


Nach 127 Kilometern, 840 Höhenmetern und 6 Stunden Sattelkontaktzeit war ein Mass Augustiner erlaubt.

War eine coole Runde!



Ok und wie eingangs erwähnt ein Bild vom Europapark, hier der Blue  Fire Megacoaster, der mit 1 G innerhalb von 2,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt wird.
(weiß nicht mehr in welcher Reihe ich bei dieser Fahrt gesessen bin)


Auch cool!

Montag, 1. Juni 2015

Letztes Maiwochenende 2015

So beginnt ein Gedicht von Heinrich Heine:

Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Knospen sprangen, .....

Hat wahrscheinlich zu seinen Lebzeiten im 19. Jahrhundert gegolten, für das Jahr 2015 jedenfalls nicht. Diese Schlechtwetterperiode mit viel Schnee in den Bergen und saukalten Wohnungen war widerlich. Aber auch die restlichen Tage sprechen nicht für diesen in vielen Gedichten gelobten Wonnemonat.  

Anders aber das letzte Mai-Wochenende. Endlich mal angenehm warm und endlich mal nicht so viel Wind. Ja der Wind ... beim mountainbiken eigentlich unbedeutend, beim rennradeln aber oft sehr lästig (ein Kollege sagt: nimm ihn als Trainingspartner ... stimmt eh).

Mit dem Rennrad haben wir uns zu 100 % angefreundet, haben inzwischen auch schon 800 Kilometer am Tacho. Das Mountainbike wird eher selten benützt. Kommt aber sicher noch dran.

Freitag nachmittags (29.5.) war es Zeit für eine 100-KM-Runde zum Reintaler See.

Bis Volders am Radweg (gähn), dann auf die andere Innseite und über Fritzens nach Weißlahn, dort kurz wieder am Radweg und in Schwaz auf die L215 bei Schloss Tratzberg vorbei über Jenbach, Wiesing nach Münster.



Dann, wie sonst, über Kramsach zum Reintaler See. Kurz vor dem Ende der Hinfahrt ein lustiges Erlebnis mit einem frustrierten Herrn auf einem Citybike den wir überholten. Der hat uns alles geheißen, auf's vulgärste beschimpft, ... wir mussten lachen.

Am See beim ersten Gasthaus gönnten wir uns eine Rast bei einem kühlen Blonden (ist erlaubt nach 50 Kilometern) und knipsten ein paar Fotos, leider mit meinem alten Handy, aber passt schon.


 
Näher zu diesen Schwanbabies durfte ich nicht ran, das wollten die Eltern nicht.


So, Zeit für die Rückfahrt. Ist nicht so wie beim mountainbiken dass man einfach zurück ins Tal rollt. Die gleiche Strecke nochmals treten war angesagt.

Bei Jenbach fuhren wir rüber auf die andere Innseite und rollten über Buch nach Schwaz, dann wieder auf gleicher Strecke zurück nach Innsbruck.

Vor Fritzens probierte ich noch diese eigenartigen (Tornado-)Wolken einzufangen. (scherz natürlich mit Tornado)


Insgesamt waren es dann 101 Kilometer und fast 500 Höhenmeter bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp über 23 km/h.    ... eh nit schlecht.


Der Posttitel heißt ja "letztes Maiwochenende" ... dh. am Samstag war Pause, denn die Regeneration ist ja gleich wichtig wie das Training und so fuhren wir am Sonntag erstmals in Richtung Süden, ok nicht nach Italien sondern bis Matrei. (Mit >erstmals< ist das Rennrad gemeint)

Die Strecke über den Schönberg war an diesem Nachmittag recht ruhig. Außer ein paar Motorrädern und unserem wildgewordenen Metzger (muß man nicht verstehen) war es recht gemütlich, weil wenig Verkehr.

Zurück ging es im Auf und Ab über die Römerstraße, kennt eh jeder.


Für mich der anstrengendste Teil war (außer den kurzen bissigen Anstiegen auf der Römerstraße) die Abfahrt von Patsch nach Innsbruck. Spürt man ganz schön in den Handgelenken, aber man gewöhnt sich an die Abfahrten mit dem Rennrad, das ist sicher.

Feine Runde für einen Nachmittag (man muss halt den Zeitpunkt wo wenig Verkehr herrscht erwischen) mit 45 Kilometern und 700 Höhenmetern.

Die Liebe zum Rennrad ist gefunden, das ist sicher. Gebe aber zu, dass ich mich auf Almfahrten (nicht die Nordketten-Seite, denn dort tummeln sich alle Mountainbiker von Innsbruck) mit dem Mounty schon freue.