Montag, 28. Oktober 2013

Patscher Kofel 2013

Spät aber doch noch ... 27. Oktober

Nach dem extremen Wintereinbruch am 11. Oktober mit Schneefall in Innsbruck (ca. 20 cm) und dementsprechender Schneehöhe am Berg war das Thema "Kofel 2013" praktisch schon abgehakt.

Aber Föhn sei dank wurde dieses zu früh aus den Wolken gefallene weiße Zeugs wieder wegblasen. Der Schnee kann noch warten, so bis Mitte Dezember wäre ideal ...

Wir sind am 24.10. mit dem Auto ins Navistal gefahren um auf die Stöcklalm zu wandern (war übrigens wunderschön) und haben bei der Schönberg-Maut wo man optimal die Kofel-Route sieht gedacht "da ist ja alles grün" bzw. "verdammt, jetzt ruft der Berg doch noch".


Na egal, schauma mal ... und sind am 25. auf die Hinterhorner Alm geradelt, haben am 26. einen Ausflug nach Mittenwald gemacht um dann am Abend nochmals zu überlegen ob wir uns das schon antun diesen zachen Berg raufzufahren, wo doch unsicher war wie stark der Föhnsturm am Gipfel bläst.

Bin dann früh aufgestanden (Zeitumstellung war ja auch am Sonntag) um Wetterberichte zu studieren und die Patscherkofel-Webcam aufzurufen. Schaut gut aus, wahrscheinlich nur ein Lüfterl, wenn überhaupt.

Somit Gabi geweckt, gemütlich entsprechendes Frühstück zu uns genommen, Zeugs zusammen gepackt und Abfahrt so ca. um 9:45 bei angenehmer Temperatur und Windstille.

Über Heiligwasser sind wir rauf. Außer ein paar umgestürzten Bäumen am Verbindungsweg zum Ochsenschlag und dem damischen LKW-Fahrer der für die Bobbahn die Schlitten raufbringt und gerne Mountainbiker anfahren will, so kommt es mir nicht zum ersten Mal vor, war die Auffahrt relativ problemlos, nimmt man die vielen steilen Stücke aus ... waren aber auch kein Problem, unsere Trainingszustand passt.

Knapp vor der Patscher Alm machten sich leider erste Sturmböen bemerkbar. Dachte an die prognostizierte und von mir ignorierte Windgeschwindigkeit auf einer Wetterseite von über 80 km/h am Gipfel ... das wird doch wohl nicht stimmen.

Die Snickerspause am immer gleichen Platz (Flachstück nach der Patscher), die mitgenommene Flasche mit isotonischem Getränk und diese Energy-Cola-Gummies von Powerbar wirkten positiv, denn ausgehende Kraft war gestern nie ein Thema.

So jetzt mal ein paar Fotos.

Noch relativ windstill die Flachfahrt zum Schutzhaus rüber.
(im Bild aber diese botanische Forschungsstation der Uni Innsbruck)



So, ab dieser Steilkurve in ca. 2.110 Metern Seehöhe wurde der Wind extrem.



Manchmal war der Sturm zwar eine Art Rückenwind, wie an dieser Stelle am Foto unten, jedoch immer wieder von Seitenböen unterbrochen die das Verbleiben am Rad teilweise fast unmöglich machten.Vom Gegenwind gar nicht zu reden ...


Nach dem Umziehen an einer windgeschützten Stelle beim Gipfelhaus wagten wir uns vor zum Gipfelkreuz machten ein Foto und entschlossen uns gleich wieder abzufahren.


Bis zur vorhin besagten Stelle bei der Steilkurve, also die ersten 150 Höhenmeter, war die Abfahrt ein Abenteuer, teilweise sogar nicht ungefährlich.



Restlicher Schnee im Gipfelbereich.


Ein kurzer Einkehrschwung auf der Patscher Alm zu einem kleinen Happen + was zum Trinken und jetzt auch starker Wind hier.


Wenn man dann die 1.700 Höhenmeter runter fährt (wir sind über Patsch runter) weiß man erst wie lange man sich zuvor geplagt hatte.

Würde sagen das war ein perfekter Saisonabschluss, auch wenn die Fahrt vom Schutzhaus zum Gipfel so unsymphatisch war wie noch nie.