Donnerstag, 27. Juni 2019

Urlaub im Juni 2019

Mit dem Wetter haben wir in diesem 2-wöchigen Urlaub echt Glück gehabt. Die extreme Hitzewelle mit 37 Grad startete am Montag nach Urlaubsende. Und der "Winter", jedenfalls die Heizperiode, war mit Ende Mai ja auch beendet. *Schrulliges Wetter*

So, langer Blick zurück. Am Freitag vor Pfingsten, also am letzten Arbeitstag, hatten wir die Idee am Nachmittag nach Mittenwald zu fahren um unseren Vorrat (bayrischer Gerstensaft und Drogerieartikel) wieder aufzufüllen.
Das prognostizierte Stauwochenende - weil ja alle Deutschen gleichzeitig an den Gardasee fahren und ihnen egal ist wenn sie um viele Stunden länger brauchen (die spinnen) - haben wir auf der Fahrt nach Zirl mitbekommen. Unendlich lange Staus auf der Autobahn und in Innsbruck, alles verstopft.
[Einschub: Endlich reagiert Tirol und verhängt für Durchreisende gewisse Fahrverbote!]


Wir planten also gegen Abend heimzufahren, nahmen unser Bergzeug mit und gingen nach erfolgter Vorratsauffüllung auf die Brunnsteinhütte. Die liegt zwischen der Grenze und Mittenwald mit einem eigenen Parkplatz auf der Bundesstraße.

Anfangs ein lästiger Karrenweg, danach ein wirklich schöner Steig und - es war sehr warm - zur Belohnung oben ein Mittenwalder Bier.



Lässt sich aushalten hier oben den Stau abzuwarten, mit Blick aufs Wettersteingebirge.


Nach Speis und Trank hatschten wir wieder runter,


beruhigten eine Mutter mit Kleinkind am Rücken dass es nicht mehr weit zur noch geöffneten Hütte sei und erreichten später das im Schatten geparkte Auto, mit dem wir dann staufrei nach Innsbruck zurück fahren konnten.


War eh ein guter Auftakt in den Urlaub. Weniger gut war, dass am Tag danach unsere Waschmaschine den Geist aufgegeben hat (Error --> Serviceline anrufen). Bevor wir dieses fast 10 Jahre alte, sehr oft gebrauchte Ding teuer reparieren lassen kaufen wir uns lieber eine Neue.

Gleich am Dienstag Media-Markt und 90 Euros gespart weil wir sie selbst abgeholt und angeschlossen haben.  :-)


Am Mittwoch war ja unser Ausflug nach Sonthofen im Oberallgäu geplant, somit war übers Pfingstwochenende + Dienstag eigentlich nur Relaxen, Boxtraining (aha) und Rennradln am Plan, soweit ich mich noch erinnern kann.


An diesem Mittwoch auf der Fahrt ins Allgäu ließen wir die sommerlichen Temperaturen hinter uns und fuhren über Fernpass-Reutte-Lechtal zum Haldensee für eine kurze Kaffee-Pause. Ja unglaublich, nur 15 Grad und sehr frischer Wind. Die Wetterlage war in Mitteleuropa zweigeteilt und wir fuhren direkt in den kälteren Teil.

Knapp nach Mittag erreichten wir Sonthofen und den Brauereigasthof Hirsch, wo wir für 3 Tage ein komfortabel-rustikales Zimmer mit Balkon (nur 72 € die Nacht) bezogen.



Jetzt wird sich so mancher fragen, wieso Sonthofen, das kennt doch kein Schwein.

Der Grund ist a) dass es hier schöne Berge und gleich daneben das Flachland gibt und b) (also eigentlich ist das a)) dass wir die Gerüstbau-Truppe, die wir auf unserer letzten Schiffsreise kennen lernten, überraschen wollten.

Nach einem echt ausgezeichneten und günstigen Mittagessen im Hirsch (mit selbst gebrauten Bier um € 3,20 !!! ... also keine Wucherpreise wie in Innsbruck) spazierten wir auf die andere Seite der Iller (ist ein Fluss) zum Sonthofener See, vorbei an einer netten unglaublich ruhigen Wohngegend.

So, die Überraschung war wohl nichts, das Haus des Metallbauunternehmers war leer. Ein WhatsApp blieb unbeantwortet und somit hatschten wir minimal enttäuscht zum Gasthaus "Zum Schiff".



Der Gedanke, der Deck13-Chef war von seinem "Schaffe" zurück enpuppte sich als Fehlanzeige. 

Wir blieben noch kurz an diesem netten See



um dann in Sonthofen im Bistro Relax und später in unserem Brauereigasthof den Tag ausklingen zu lassen.

Ach ja, dieser Berg hier:



Man nennt ihn wegen seiner markanten Lage direkt am Rand der Alpen den "Wächter des Allgäus", der Grünten, 1.738 Meter hoch, von Gabi "Grinten" genannt, keine Ahnung warum, ist wohl ihr Dialekt.

Auf diesen raufzugehen war der Plan für den nächsten Tag. Dieser kleine Hügel. Ein Klacks für Tiroler .....


Gut ausgeschlafen sind wir bald nach dem Frühstück mit dem Auto nach Burgberg und etwas hinauf zu einem Wanderparkplatz gefahren. Und schon bald merkten wir, dass dieser Hügel kein Klacks war, denn ein Karrenweg, der später teilweise asphaltiert war, ging gleich extrem steil weg. Ich war dann froh, dass dieser Weg endlich zu einem Steig wurde. War zwar einfacher zum raufgehen, aber die Steilheit blieb erhalten.

Am Grüntenhaus (wo wir beim Runtergehen eingekehrt sind) vorbei sind wir dann auf den Gipfel und haben diesen nach 770 Höhenmetern in weniger als 1 1/2 Stunden erreicht.

Der 95 Meter hohe Sendeturm des Bayrischen Rundfunks.


Dann noch weiter zum Gebirgsjägerdenkmal von wo aus wirklich traumhafte (das Wetter war inzwischen recht gut) Rundumblicke möglich waren.







Genial so von oben ins Flachland zu schauen ....




So, Zeit fürs runtergehen, a Windjaggerl brauchten wir.

(Sonthofen da unten)


Das Grüntenhaus nach der Einkehr beim Abstieg.



In einer Bäckerei in Burgberg mussten wir uns mit Brot versorgen (Hungerast), in unserem Gasthof mit Selbstgebrauten. Im Zimmer dann hat es uns einipraggt (=hinlegen und eingeschlafen, ach wie fein, auch das ist Urlaub).

Inzwischen hatte sich auch Deck13 (=Martino) gemeldet. Er war auf einer Baustelle im Kleinen Walsertal, ohne Handyempfang (oder war es gestillter Durst der ein Handy unauffindbar machen kann?). Egal.
Hoffend dass wir noch vor Ort sind meldet er sich morgen in der Früh ....

Am Heimweg:


Eigentlich wöllten wir ja die Rennräder mitnehmen um am Freitag eine Runde in Richtung Kempten zu drehen. Im Nachhinein betrachtet war es gut, dass wir die Räder daheim gelassen haben.

Daher lautete der Plan für diesen Freitag auf das Ofterschwanger Horn zu gehen.

Aber! Um 8:30 Uhr ein Sprach-WhatsApp mit der Einladung von Deck13-Martino nach dem Frühstück mit ihm auf ein Bier und einen Schnaps zu gehen. Na seavas!

Und so war es auch. Cool wenigsten ihn von der Deck13-Truppe wieder zu sehen. Nach der Kurzeinkehr in der Hinterstube einer Brennerei hat er uns angeboten mit ihm nach Ofterschwang zu fahren und von dort die Bergtour zu starten. Gute Idee. Da sind ja einige Almen und besser ist es das Auto beim Hotel stehen zu lassen.

Wir haben uns schnell die Bergsachen angezogen, den Rucksack gepackt und die Camelbak's mit Wasser befüllt. Nach einer kleinen Sightseeing-Tour per Auto waren wir am eigentlichen Startpunkt der Tour angelangt, dort wo die Schlitte Hitte steht.

Ha, und wenn trifft man dort, eindeutig zu erkennen an der Farbe seines Outfits?
Den Jürgen, ungewohnt nüchtern mit einer Kaffeetasse in der Hand, an seiner Arbeitsstätte. Das war Absicht dieser Einkehrschwung   :-)


Es freut einen immer wieder Leute zu treffen, die man echt mag.

Nach diesem weiteren Bier (Jürgen musste wieder schaffe gehen) fuhren wir - natürlich mit dem Auto - zur nächsten Hütte, gerade mal 50 Höhenmeter weiter oben. Oh wie anstrengend dieser Wandertag!

Wir sind dann auf dieser Alm sozusagen hängen geblieben und ab sofort hatte sich unser Wandertag aufs Ofterschwanger Horn auf ein anderes Jahr verschoben.




Genial auch das Essen dort. Sensationell guter gemischter Salat und ebenso kulinarisch perfekt das auf 3 aufgeteilte Gordon Bleu + Kasspatzln.

 

Natürlich durfte ein Schnaps nicht fehlen und .... ja egal, wir sind dann wieder runter zur Schlitte Hitte, dort durfte endlich mal ich zahlen, aber einen Kaffee und für den Jürgen etwas Schärferes.
Danach mit Jürgen im Auto zu Martino's Haus, natürlich nicht auf einen Kuchen.

Und der nächste Deck13-er, Jürgen II.   :-)

So, jetzt im Schnellvorlauf. Weiter - aber mit einem Taxi - zu einer Cocktail-Bar, weiter zur Relax-Bar auf einen Tequila (Gabi und ich nicht) und dann weiter zum Gasthof Hirsch.


Dort haben wir auch noch den nächsten vom Deck13 getroffen ... Flo (mit seiner Freundin). Wie cool!

Spät wurde es, so gegen Mitternacht hat der Gastgarten dann endgültig geschlossen. Wir verabschiedeten uns von den Deck-13ern, sozusagen auf ein Irgendwann-Wiedersehen, und gingen mit dem immer noch gleich gefüllten Rucksack (mit unbenutztem Camelbak) aufs Zimmer.
War ein "harter" Tag. Wir sind glaube ich bald eingeschlafen.

Am nächsten Tag, Samstag, spazierten wir nach dem Frühstück noch ein wenig im Ort herum, gönnten uns einen Cappuccino und schon war es wieder Zeit heimzufahren.

Die Staus ab Reutte zum Fernpass hin umfuhren wir über's Hahntennjoch.


Zum Glück hat sich im Inntal die Hochwassersituation inzwischen wieder entspannt. Vor 3 Tagen hatten wir echt ein schlechtes Gewissen wegzufahren.


In der zweiten Urlaubswoche hatten wir eigentlich vor die Rennräder im Auto zu verstauen und in die Nähe von Bozen zu fahren. Hat sich aber erübrigt weil wir kein Zimmer bekommen haben und die Wettervorschau für Südtirol nicht gut war.

Wie sagt der Luggi, ein alter Bergkamerad und Augustiner-Liebhaber: Bei ins ischs am schiansten!

Am 18. Juni sind wir von Lans weg meist über den Ochsensteig auf die Lanser Alm rauf


und nach einer Einkehr runter auf Heiligwasser, wo die neuen Pächter mit echt köstlichen Gerichten aufwarten. Spät war es wie wir wieder beim Auto waren.



Sportlich erwähnenswert ist vielleicht noch eine Rennradrunde am folgenden Tag nach Wiesing auf einen Kaffee und eine super-leckere Mohnschnecke in der Dorfbäckerei Ezeb. Haha, erstmals waren wir knietief im Wasser. Die Gegend von Weißlahn war wegen des Hochwassers der Vorwoche an vielen Stellen überschwemmt, so auch die Straße. Wir fuhren zwar durch, aber mit den Rennrädern war eine Stelle schwer zu bewältigen und somit runter und somit nasse Füße. Gut dass es sehr warm war (die Hitzewelle der folgenden Woche kündigte sich langsam an). Auf der Rückfahrt umfuhren wir Weißlahn von Pill bis Weer auf der Bundesstraße. War keine gute Idee, der Verkehr ist wirklich extrem.
Waren auch 85 Kilometer inklusive anschließender Belohnung im Bierstindl.


In diesen 2 Urlaubswochen haben wir zwar nicht "alles zerrissen", waren aber trotzdem ausreichend aktiv - man wird ja nicht jünger - und Urlaub soll ja auch zur Entspannung dienen.