Sonntag, 22. Mai 2011

Rund um den Veitsberg, 20. Mai 2011

Vorweg:
Traue nie dem Wetterbericht vom Vortag!

Mit dem Auto starteten wir knapp nach 8 Uhr und erreichten den Parkplatz der Kramsacher Liftstation so zeitig (wenig Verkehr auf der Autobahn), dass wir schon um 8:45 am Bike saßen. Sinnvoll ist es ins Brandenberger Tal auf der linken Talseite reinzufahren, wurde mir geraten, weil weniger Verkehr.
Haha, Deutschland (incl. Hamburg) hatte gerade an diesem Tag (wahrscheinlich aber immer) einen Kanu-Sport-Tag und so fuhren massenweise Autos mit beladenen Anhängern auf dieser Straße. War zwar lästig, wir kamen an den von ihnen selbst verursachten Staus aber locker vorbei.
Wir erreichten Aschau und fuhren dann ziemlich steil bergab nach Pinegg, der letzte Punkt in der Zivilisation (*g ... gemeint ist --> danach gabs keinen Handyempfang mehr). Der ausgemachte Weck-Anruf für Kevin war etwas kompliziert, naja.

Wildromantisch dieser der Blick von einer Brücke in die Kaiserklamm, wenige Meter nachdem wir am Kaiserhaus vorbeigefahren sind.



Weiter gings nun am Ellbachweg entlang in angenehmer Steigung durch den urigen Wald zu den Riedenberger Wiesen. Wir nahmen - wie in einem Tiroler Bike-Buch empfohlen - bei einer Weggabelung den Forstweg bergauf, zuerst etwas steiler, dann angenehm. Langsam aber sicher befiel uns ein Hungergefühl. Bei einer solchen Tour war es natürlich ratsam sich eine Jause mitzunehmen, das taten wir auch!

Ab einer Schottergrube mussten wir über 100 Höhenmeter wieder bergab in Richtung "Alte Wacht" fahren um dann ab einem großen Holzlagerplatz den längsten Anstieg der Umrundung (5 km) zur Grabenbergalm zu beginnen. Der Weg war zwar nie besonders steil, jedoch sehr grobschottrig.
Die Schwüle war auch nicht gerade ein Vorteil beim bergauffahren. Bei einer kurzen Rast wurde erstmals diese schnell wachsende dunkle Wolke genau über dem Veitsberg sichtbar.


Es wurde dunkler und die ersten Regentropfen waren zu spüren. Verdammter Wetterbericht, geheißen hatte es "Regen und Gewitter am Spätnachmittag möglich", und nicht schon zur Mittagszeit. Der Regen wurde stärker, die Bäume kleiner. Endlich erreichten wir - es regnete schon in Strömen - eine größere Baumgruppe zum Unterstellen. Blödes Gefühl, wir wussten nicht wo wir genau waren (also wie weit die Ackernalm noch weg war) und die Gewittergefahr stieg. Spinnenalarm! Ein Aufschrei von Gabi "Tua des Viech weck". Es war aber "nur" eine große rote Ameise ... und die beissen ja.
Der Regen ließ etwas nach. Somit Regenschutz über den Rucksack, kurzen Ratscher mit einem "wasserdichten" Biker und weiter. Es war zum Glück nicht mehr weit bis zur kurzen Schiebestrecke über einen Bach und einer Wiese die zu einem Asphaltstückes führte.


Hier auf dieser Almgegend hatten wir kurz Zeit um ein paar Fotos zu machen. Aber wirklich nur kurz, denn es begann wieder zu tröpfeln (vom Westen her schob sich die nächste Regenwolke).


Im Hintergrund sieht man das Kaisergebirge.




Ein paar Minuten bergab zur Ackernalm. (hä? da gibts eine Akkuaustauschstation)
Zeit zum Einkehren und für ein Bier, a bayrisches Gams-Bier. Das Essen war ok, der Wirt lustig. Es regnete nun sehr stark und die ersten Donner waren zu hören.
Sobald der Regen aufhörte - das war nach ca. 1 Stunde - mussten wir sofort weiter, denn das Auto war sehr weit von uns entfernt.


Für Fotos war jetzt keine Zeit mehr. Die Abfahrt entlang des Marchbaches hinunter ins Tal der Brandenberger Ache war lang und nass. Es wurde bald sonniger und somit die 7 Kilometer entlang des wunderschönen Wildflusses bis zum Trauersteg angenehm zu fahren. Kurz nochmals bergauf, dann hinab in Richtung Kaiserhaus (die Runde schloss sich), nach Pinegg und dann - wie ausgemacht - über Brandenberg zurück zum Ziel.

Nochmals 300 Höhenmeter auf der Straße bergauf. Kurz vor Brandenberg begann es erneut zu regnen, aber nicht nur das war der Grund - wir hatten es uns auch verdient - wir kehrten im Dorf nochmals in einem schönen Gasthaus (Ascherwirt) ein.

Die Abfahrt danach mit Blicken in die Tiefen der Brandenberger Schlucht war nochmals ein Highlight. Nach 5 Stunden 20 Minuten bei 1.690 Höhenmetern und 65 Kilometern erreichten wir endlich das Auto ... und fuhren heim.

Fazit: Schöne Rundtour mit vielen Auf-und-Ab's die man aber nicht als Panoramatour bewerten kann, da man nie richtig weit oben ist. Am schönsten ist es oberhalb der Ackernalm wo bei schönerem Wetter eine tolle Aussicht zum Kaisergebirge zu genießen wäre.

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